Grünen Kartoffelsalat essen in Berlin Neuk?lln

Back in Berlin und jedes Mal stellt die geheimnisvolle Besucherin die gleiche Frage: Wann gehen wir grünen Kartoffelsalat essen? Das wei? der Gro?stadtwanderer leider auch nie, denn sowohl der Old School Papierkalender wie auch das allwissende iPhone offenbaren prinzipiell deckungsgleich einen Terminplan, der zwar auch mit allerlei Arbeit, aber ebenso mit zahlreichen Ess- und Trinkvorhaben mehr als bestens gefüllt ist. Da sei kein Platz mehr für grünen Kartoffelsalat, erkl?rt er kleinlaut der geheimnisvollen Besucherin.

Diese Aussage gef?llt ihr aber gar nicht und sie weist energisch darauf hin, dass grüner Kartoffelsalat für sie zum stilbildenden Element einer jeden Berlin Reise geh?re und ein Verzicht auf dessen Genuss der Attraktivit?t eines Besuchs in der Stadt an Havel und Spree einen entscheidenden Tiefschlag versetzen würde. Und überhaupt h?tte der Gro?stadtwanderer ja damit angefangen, sie bei ihrem ersten Berlin Aufenthalt in den damaligen Stehtischladen am Rathaus Neuk?lln zu locken mit dem Hinweis, dort h?tte er schon in den holden Tagen der Kindheit seine Leidenschaft für diesen grünen Kartoffelsalat entwickelt. Nun sei sie selber beinahe süchtig danach und er k?nne ihr nicht ernsthaft zumuten, nach so langer Abwesenheit ohne den lang ersehnten Genuss des grünen Kartoffelsalates wieder hinaus in die gro?e weite Welt fahren zu müssen.

Grüner Kartoffelsalatmit Fisch und BierchenNein, es kommt wie üblich nicht zum Eklat, weil sich ein netter Nachmittagsspaziergang vom Neuk?llner Stummel der Bouché- zur Karl Marx Stra?e einbauen l?sst und der Gro?stadtwanderer hat ohnehin nichts gegen einen Happen zwischendurch. Au?erdem muss für diesen kleinen schmackhaften Abstecher in Kropps Fisch- und Feinkostladen, wo heutzutage Tische mit Stühlen auf die G?ste warten, die geplante Shoppingtour merklich verkürzt werden. Und das ist für den Gro?stadtwanderer ein sehr angenehmer Nebeneffekt. Er geht n?mlich lieber essen als einkaufen…

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Land in Sicht: rbb zeigt Dokufilm über Flüchtlinge in Brandenburg

?Land in Sicht“ hei?t ein Song der unvergessenen Berliner Rockband Ton Steine Scherben. Er beginnt mit der Zeile ?wir treiben im endlosen Ozean…“ und beschreibt die Hoffnung aufs ?berleben in einer besseren Welt – als „die W?lder meiner Sehnsucht“ besungen. Ein vierzig Jahre altes Lied, das die dramatischen Ereignisse von Heute zu beschreiben scheint, wo zahllose Menschen auf gef?hrlichen Wegen hoffnungsvoll einen sicheren Platz zum leben suchen.

?Land in Sicht“ hei?t auch ein Dokumentarfilm von Judith Keil und Antje Kruska. Er erz?hlt von Abdul aus dem Jemen, von Farid aus dem Iran und von Brian aus Kamerun, die als Flüchtlinge in Brandenburg gestrandet sind. Aufgebrochen in der Hoffnung auf ein besseres Leben, sind sie nun Asylbewerber. Eine denkbar schlechte Ausgangslage für die Verwirklichung ihrer Tr?ume.

Die Drei geben die Hoffnung aber nicht auf und suchen nach Wegen hinein in die deutsche Gesellschaft, der sie doch schon so nahe gekommen sind. Auf der Suche nach Kontakten, Bildung, Besch?ftigung, Freundschaft und Liebe und nicht zuletzt dem hei? ersehnten Bleiberecht, prallen ihre Vorstellungen von Deutschland t?glich mit den Ansichten und Einstellungen der Deutschen aufeinander. Und so erz?hlen ihre Erfahrungen und Erlebnisse auch von Deutschland.

Gezeigt wird der Film am Mittwoch, den 07. Oktober um 22:45 im rbb Fernsehen.

phoenix Doku über mutige Frauen, t?dlichen Hexenwahn und einen echten Robinson am anderen Ende der Welt

Bis zum 1. November ist zwar noch ein bisschen Zeit, aber auf eine spannende phoenix-Doku von Norbert Lübbers in der Reihe ?Mein Ausland“ wollen wir doch schon mal hinweisen. Diesmal ist der langj?hrige Südostasien-Korrespondent unterwegs in Papua-Neuguinea und Australien, Laos und Vietnam.

Dabei trifft er Menschen, die sich mit Mut und Leidenschaft für ein besseres Leben einsetzen. Sie führen einen Kampf gegen Aberglaube und Armut, und manchmal auch einen Kampf gegen die eigene Einsamkeit wie z. B. Dave Glasheen, Wie Robinso Crusoe lebt er seit 17 Jahren ganz allein auf Restoration Island vor der Nordspitze Australiens.

In Laos zeigt Lübbers eine Gruppe mutiger junger Frauen, die ihr Leben riskieren auf der Suche nach zahllosen Blindg?ngern aus dem Vietnamkrieg. Damals hatten die Flugzeuge der US Air Force zwei Millionen Tonnen Bomben über der Ebene der Tonkrüge abgeworfen. Auch in Vietnam begleitet der ARD-Reporter junge Frauen. Diese sind auf der Suche nach den sch?nsten Haaren des Landes, um sie als Rohstoff für Haarverl?ngerungen zu sammeln. Ist übrigens ein Exportschlager und landet in den Fris?rsalons der ganzen Welt.

Beim Besuch in Papua-Neuguinea erlebt Lübbers ein extrem widersprüchliches Land. Der pazifische Inselstaat wurde im vorigen Jahrhundert von der Steinzeit regelrecht in die Moderne katapultiert. Doch der Glaube an schwarze Magie ist noch immer allgegenw?rtig: Jedes Jahr müssen hunderte Frauen sterben, weil man sie für Hexen h?lt.

Die Doku „Mein Ausland: Hexen, Haarj?ger und ein Robinson Crusoe – Unterwegs am anderen Ende der Welt“ wird am Sonntag, 1. November 2015, um 21.45 Uhr bei phoenix gezeigt.

Oberjoch im Allg?u am Iseler Berg: Wei?bier, gelbe Kuh und Kaiserschmarren im h?chsten Dorf Deutschlands

0015bDiesmal sind der Gro?stadtwanderer und die geheimnisvolle Besucherin in den Bergen unterwegs und das Ziel ihrer Tour liegt ganz weit oben. Nein, es geht nicht auf den Mount Everest, auch nicht aufs Matterhorn und noch nicht mal zum Gipfel der Zugspitze, sondern nur in ein winziges Dorf im Oberallg?u.

Blick auf Oberjoch vom Panoramaweg ausStairway to Heaven

Das Dorf hei?t Oberjoch, liegt etwa 1200 Meter über Normal Null und ist damit das h?chste in Deutschland. Das wissen die beiden unermüdlichen Wanderer natürlich als sie sich von Bad Hindelang aus auf den Weg machen, der kurvenreich in den wei? blauen Allg?uer Himmel zu führen scheint. Unterwegs kommen sie hin und wieder auf den Gedanken, dass sie den Rat eines Ortskundigen, doch besser den Bus zu nehmen, vielleicht doch h?tten befolgen sollen. Andererseits bieten sich immer wieder faszinierende Ausblicke in bodenlose Tiefen und auf das lockende Panorama der schroffen Berge. Ist zwischen H?lle und Paradies schon eine Art Himmelsritt und der alte Led Zeppelin Song „Stairway to Heaven“ w?re bei dieser Tour eine durchaus passende Begleitmusik.

0060Als sie dann das vom satten Grün der Almwiesen umgebene Dorf erreichen werden sie in dessen Zentrum von einer gelben Kuh empfangen, die sich aber nicht melken l?sst. Gibt es eben keine Milch, sondern ein sch?nes kühles Bierchen..

PICT0028? Weiter Wandern ist jetzt natürlich nicht mehr drin, denn das Felsmassiv des Iseler Berges zeigt bereits sein magisches Alpenglühen.Selbst die W?lder scheinen zu leuchten…

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Mittagseinkehr in der Hirschalpenhütte

„Im Frühtau zu Berge“ hei?t es ja so sch?n in einem alten Gassenhauer aus der Wandervogelzeit und bezogen auf eine Bergtour kann das durchaus als Anregung dienen – insbesondere wenn sich auch der Allg?uer Sommer als schwei?treibende Jahreszeit outet. Der Frühtau ist allerdings schon verdampft, als sich der Gro?stadtwanderer und die geheimnisvolle Besucherin über den Panoramaweg auf die Socken machen. Bisschen sp?t also für eine echte Gipfelstürmerei. Aber die Hirschalpenhütte ist doch als Ziel des ersten Tages auch ganz nett. Als sie diese erreichen, kr?hen im Tale zwar keine H?hne mehr, dafür aber fangen die Mittagsglocken gerade mit dem bimmeln an.

Wei?bier und KaiserschmarrenEin Gipfelerlebnis ist es allemal, auch wenn die Hütte nur auf etwa 1400 Metern steht. Aber der Blick in die Runde ist umwerfend und das Wei?bier schmeckt mal wieder wie ein Getr?nk genusssüchtiger G?tter. Nur dass der Gro?stadtwanderer dazu immer diesen Kaiserschmarren essen muss, findet die nette Besucherin etwas irritierend. Sie verh?lt sich in dieser Hinsicht eher konventionell – auch wenn der Gro?stadtwanderer ihr weis machen will, das Wei?bier und Kaiserschmarren eine besonders traditionsbewusste Kombination darstellen.

Auf zum Iseler – zu Fu? oder mit der Seilbahn

Nein, die Beiden sind natürlich nicht auf der Hirschalpenhütte geblieben, sondern wieder hinabgestiegen ins h?chste Dorf Deutschlands. Aber sie haben l?ngst nicht genug von der Gegend um Oberjoch und sind daher bereits am n?chsten Morgen wieder aufgebrochen, um dem dem Iseler als regionalem K?nig der hiesigen Gipfel ihre Aufwartung zu machen Mit 1876 Metern ist er zwar nicht unbedingt ein hochalpiner Superlativ, bietet aber mit seinem SALEWA Klettersteig einen erschlossenen und eindrucksvollen Weg zum Gipfel. Eine Tour über diesen Klettersteig sollte aber nicht mit einem Sonntagsspaziergang verwechselt werden. Eine ordentliche Kletterausrüstung ist auf jeden Fall n?tig und die Hilfe eines ortskundigen Bergführers keineswegs überflüssig.

0017Wer besonders genusssüchtig ist, kann natürlich im Old School Style von Oberjoch aus losgehen, über die Almen wandern und danach den felsigen Gipfel erklimmen. So w?re ein echtes Urerlebnis des Bergsteigens m?glich und eine solche Haltung ist auch durchaus legitim. Manche Bergfreunde, die nicht nur klettern, sondern die gesamte Natur des Berges erkunden wollen, werden wie der Gro?stadtwanderer und die geheimnisvolle Besucherin solche Strapazen gern in Kauf nehmen. Notwendig ist das allerdings nicht, denn es gibt schon lange die Iseler Sesselbahn, die am Rande des Dorfes losgeht und die Bergsteiger bis in die N?he der Iseler Platz Hütte bringt. Da gibt es übrigens sowohl für Bahnfahrer wie für Fu?g?nger die M?glichkeit, sich vor dem Anstieg noch eine kleine St?rkung zu genehmigen. Aber Vorsicht, ein allzu voller Bauch k?nnte beim Klettern im Wege sein.

Wandern zwischen Berg und Tal

Der SALEWA Steig ist also nichts für reine Bergwanderer. Diesen steht ein zwar schmaler und teilweise stufiger, aber trotzdem ohne Klettergurt und Seil begehbarer Weg zum Iseler Gipfel zur Verfügung. ?berhaupt ist die Umgebung Oberjochs ein hervorragendes Revier für Leute, die gern in den Bergen wandern, ohne gleich riskante Kletterabenteur absolvieren zu wollen. Da gibt es wundersch?ne Wege im Bereich der Almen, die immer wieder aufs Neue unerwartete und atemberaubende Ausblicke auf andere Berge und ins Tal er?ffnen.

0018Sicher geht es h?ufig steil in die H?he und daher ist eine gewisse Sportlichkeit und Kondition von N?ten. Manchmal schl?ngeln sich die Pfade auch am Rande steiler Abh?nge entlang und die Wanderer sollten diese Stellen keineswegs unachtsam passieren. Doch mit genügend Umsicht und Durchhalteverm?gen sind Pl?tze wie die Iseler Platzhütte, Witaghütte oder die Hütte auf der Hirschalpe gut erreichbar. Diese liegen im H?henbereic?h zwischen 1400 und 1600 Metern und belohnen den Wanderer mit schmackhafter Biokost und vor allem einem kühlen Wei?bier für die Mühen des Anstiegs.

Und noch ein Schmankerl

Nun ist es ja schon was ganz besonderes, das h?chste deutsche Dorf am Ende der kurvenreichsten Stra?e des Landes zu sein. Doch Oberjoch hat noch ein weiteres Schmankerl dieser Art zu bieten, das vor allem an besonders hei?en Tagen sogar Bergenthusiasten wie den Gro?stadtwanderer und die geheimnisvolle Besucherin mal vom Gipfelsturm abhalten kann. Selbstverst?ndlich handelt es sich dabei um ein Bad – jedoch keineswegs im Stile der aktuellen Wellness- und Spa?kultur. Vielmehr werden die Beiden von einem geradezu altmodisches Freibad erwartet, das mitten in einem Hochmoor angesiedelt ist und dessen Becken mit entsprechendem Wasser gefüllt sind. Etwas kühler als in den beheizten B?dern ist das Wasser schon. Doch seine erfrischende und wohltuende Wirkung kann ganz ohne Eintrittskarte genossen werden, wobei eine kleine Spende für den Erhalt des Bades und die Pflege des Biotops willkommen und sinnvoll ist. Ein solches Biotop plus Bad und dazu noch in dieser H?henlage sind in Deutschland übrigens kein zweites Mal anzutreffen.

Scheint zu schmeckenNun w?re das allein schon einen Besuch wert. Doch zu allem ?berfluss gibt es am Rande von Bad und Moor noch die Moorhütte, deren kulinarische Angebote keineswegs aus der Tiefkühltruhe eines Supermrktes, sondern aus eigener Produktion inklusive eigener Jagd stammen. Hier kommt der Kuchen noch frisch vom Blech und die Schnitzel direkt aus der Pfanne und nicht aus der Mikrowelle. So ist es v?llig verst?ndlich, dass es sich bei den G?sten des Lokals nicht nur um Badbesucher und hungrige Bergwanderer handelt, sondern zum gro?en Teil auch um Leute aus der Umgebung, die hier her kommen, weil das Essen so gut schmeckt. Auch unsere beiden Protagonisten haben es sich nicht nehmen lassen, dem Bad und der Hütte mal einen ganzen unvergesslichen Tag zu widmen.

Unterkünfte in Oberjoch

Ist selbstverst?ndlich Geschmacksache, wo sowohl das müde Haupt wie der ermattete Rest gebettet werden sollen. Auch Oberjoch bietet hier einiges an Auswahl., Der Gro?stadtwanderer und die geheimnisvolle Besucherin wollen nun keine Gesamtbewertung der Oberjocher Unterkünfte abgeben, denn sie haben keineswegs alle beschnarcht. Daher werden sie lediglich drei Beispiele nennen.

Als die beiden zum ersten Mal in Oberjoch waren, stand ihr gemütliches Bettchen im Haus Epple. Die Wirtin kennt selbst die Berge sehr gut, gibt bereitwillig sinnvolle Tipps für Touren und Ausrüstung und serviert ein reichhaltiges klassisches Frühstück.

Direkt unter dem Haus Epple steht das dreigestirnte Hotel Hochpasshaus. Ein angenehmes Haus mit bester regionaler und internationaler Küche. Biker finden hier Garagen und Reparaturm?glichkeiten für ihre geliebten Feuerstühle. Den kommenden Winter bewirbt das Hotel im Zusammenhang mit drei neuen Sesselbahnen für die Skifahrer.

Wer mit der ganzen Familie nach Oberjoch f?hrt, ist bestens untergebracht im Kinderhotel. Natürlich müssen Eltern oder Gro?eltern akzeptieren, dass hier die Kinder die Hauptpersonen sind. Es gibt umfassende Betreuungs- und Animationsprogramme für die Kleinen oder Halbkleinen, was den Erwachsenen natürlich die Zeit einr?umt, ihre Bergtouren zu absolvieren.

Bilder: 1 und zwei Vera Schwarz, 3 bis 8 Peter Bachstein

?ber Sehbehinderung, Reisefieber und holprige Pfade

Der Gro?stadtwanderer und seine geheimnisvolle Besucherin geh?ren bekanntlich zu jenen Leuten, die nicht gerade über Adleraugen verfügen. Trotzdem sind die Beiden nicht übertrieben h?uslich orientiert, sondern tigern lieber durch laute St?dte und stille W?lder, was im famili?ren Umfeld bisweilen auf ein gewisses Unverst?ndnis trifft. Und überhaupt k?nnten die Beiden doch wie anst?ndige Gro?eltern die zehn Enkelkinder betreuen und für dieselben w?rmende Socken stricken statt immerzu den Globus mit ihren Fu?stapfen zu verzieren.

Mit Florian auf WanderschaftDoch gegen die Sehnsucht nach der Ferne gibt es bislang keine wissenschaftlich abgesicherte Therapie und g?be es eine solche, würden die Beiden sich mit gro?er Wahrscheinlichkeit Therapie resistent verhalten. Au?erdem k?nnen sie mit Stricknadeln nicht umgehen und wenn sie ein Enkelkind dabei haben, geht’s mit ihm oder ihr auch hinaus in die weite Welt.

Equipment im KinderwagenManchmal nehmen sie sogar einen Kinderwagen mit. Ein Baby liegt jedoch nicht drin. Vielmehr dient er als Transportfahrzeug für die zwei Gitarren – eine Mundharmonika und zwei kleine Verst?rker. Mit Hilfe dieses grandiosen Equipments wird ab und zu etwas Reisegeld verdient.

Opulentes Mal im WaldKlar kommen da manchmal so dusselige Fragen nach dem Sinn des ewigen Unterwegsseins, wenn der visuelle Aktionsradius eine gewisse Begrenztheit akzeptieren muss. Eine gewisse Begrenztheit ist aber auch Ausl?ser solcher Fragen und zwar in Bezug auf die Phantasie mancher Leute mit voller Sehsch?rfe, deren Wahrnehmung der Welt sich überwiegend visuell austobt. Als h?tten wir Menschen neben der visuellen nicht auch noch jede Menge weiterer Wahrnehmungsm?glichkeiten. Liebe Leute, die Welt sieht nicht nur irgendwie aus, sondern h?rt sich auch verdammt interessant an oder riecht und schmeckt verführerisch. Insbesondere das Schmecken hat es dem Gro?stadtwanderer schon immer angetan. Er hat auf seiner Never Ending Tour so manches opulente Mal und haufenweise k?stliche Kleinigkeiten verputzt und allein dafür hat sich dieses Reiseleben gelohnt.

Aber ist es nicht auch gef?hrlich, mit Sehbehinderung durch die Welt zu geistern?

In der Einsamkeit des WaldesGewiss – aber war es nicht auch gef?hrlich, als Kolumbus lossegelte ohne zu wissen wohin? Oder als jenes merkwürdige Wesen einst vom sicheren Baum kletterte, um fortan als Savannen-, Wald- und Bergl?ufer auf die Reise ohne Ende zu gehen? Dagegen ist doch das Reisen mit Sehbehinderung ein eher ganz gut kalkulierbares Risiko. Natürlich gibts die eine oder andere Beule, insbesondere wenn man wie der Gro?stadtwanderer und seine geheimnisvolle Besucherin eher die etwas holprigen Pfade bevorzugt. Aber solche Beulen gehen auch wieder weg und vor allem sind auch jene Leute mit visueller ?berkompetenz durchaus mit Beulen gesegnet. Liegt wahrscheinlich eher an den holprigen Pfaden als an der Linsenqualit?t.

Freude des ReisensBilder: 1 und 5 peter bachstein, 2 und 3. vera schwarz, 4 marc müller

?ber Schn?pse, Whisky und ein Schlückchen Lebenswasser

Sprücheklopferweisheit: Wird einer in jungen Jahren vom Tod betroffen, so hat er sich tot gesoffen. Stirbt aber einer von den Alten, so hat ihn der Schnaps erhalten…

Elixier der Hundertj?hrigen

IMG_1005Was stimmt nun, fragt sich der verunsicherte Genie?er einem rauchigen Tropfen Single Malt Whisky im Glase schwenkend. Er betrachtet die verschiedenen Schn?pse in seiner kleinen Bar und kommt auf den Trichter, dass viele aufgrund ihrer scheinbar geheimnisvollen Bezeichnungen dem Trinker ein langes Leben verhei?en. So ist der Wodka übersetzt zwar nur ein simples W?sserchen, doch schon der gelbe oder klare Aquavit outet sich auf deutsch als Lebenswasser. Genauso verh?lt es sich mit dem aus Frankreich kommenden Eau de Vie. Selbiges wird aus Obst- oder Weintrester destilliert und gilt als magisches Elixier der Hundertj?hrigen.

Sch?n zu wissen, denkt fast beruhigt der Genie?er. Doch was ist nun mit diesem Whisky? Diese Frage beantwortet leider keins der g?ngigen W?rterbücher zwischen russisch, franz?sisch und Latein und auch der olle English Dictionary sagt nur, Whisky sei Whisky und selbiger ein stark alkoholisches Getr?nk. So so.

G?lisches Lebenswasser

Doch das g?ttliche Internet zeigt hier wieder mal seine unendliche Weisheit und liefert die Herkunft des Wortes Whisky, den ein gewisser Hugo Hartung übrigens in seinem faustischen Landsknechtroman ?Ihr Mann ist tot und l?sst sie grü?en“ als ?Wixi“ servierte. Aber sowohl literarischer Wixi, schottischer Whisky und irisch-amerikanischer Whiskey haben ihren Ursprung in einer alten, heute nur noch in Schott- und Irland teilweise gesprochenen Sprache, n?mlich im G?lischen. Da gibt es das nette Wort uisge beatha. Und das hei?t? Erraten – Lebenswasser.

Auf welchen Umwegen daraus die seit etwa 1730 übliche Bezeichnung Whisky wurde, w?re sicherlich ein spannendes Thema für eine sprachwissenschaftliche Arbeit. Der stille Genie?er k?nnte sich auch glatt vorstellen, sich dieser Aufgabe mal zu widmen. Doch im Augenblick hat er nichts weiter im Sinn, als zuversichtlich und beruhigt diesen magischen goldgelben Schluck Single Malt uisge beatha zwischen Gaumen und Zunge ins Innere seiner leiblichen Existenz gleiten zu lassen. Und wenn er nicht dran gestorben ist, so hat ihn der Schnaps erhalten….

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Bayerischer Wald: Kleine Irrweg Wanderung am Gro?en Arber

Es sind immer wieder diese kleinen unerwarteten Pannen, die das Leben so wunderbar spannend machen. Entsprechende Erlebnisse pflastern die Wege der geheimnisvollen Besucherin seit sie sich auf diesen Gro?stadtwanderer eingelassen hat. An seiner Hand muss sie nicht nur eine gewisse Geschwindigkeit akzeptieren, denn er ist ja auch als Schnelll?ufer berüchtigt, sondern auch halsbrecherische Stolpertouren heil überstehen.

Immer einen Rucksack mitnehmen

Natürlich k?nnte sie seine Hand ganz einfach loslassen. Doch dann bestünde die Gefahr, dass er in einen Abgrund oder einen Keller f?llt und das m?chte sie nun auch wieder nicht riskieren. Obwohl er seine bisherigen Stürze allesamt fast ohne Blessuren überstanden hat. Er scheint gegen Knochenbrüche immun zu sein.

?brigens glaubt sie ihm inzwischen kein Wort mehr, wenn er sie zu einem netten kleinen Spaziergang einl?dt. Aus zehnj?hriger Erfahrung wei? sie, dass es normalerweise Touren ins Ungewisse mit Expeditionscharakter werden. Sie packt daher, ehe sie mit ihm loszieht, prinzipiell einen Rucksack mit Proviant und ein paar Wechselklamotten.

Neuerdings geh?ren auch noch zwei leichte Schlafs?cke zur Notfallausrüstung. Diese Vorsichtsma?nahme h?lt die geheimnisvolle Besucherin für notwendig aufgrund eines wieder mal so typischen Erlebnisses w?hrend einer Reise in den Bayerischen Wald. Da sprach der Gro?stadtwanderer wie üblich von einer sch?nen sonnt?glichen Tour zum Gipfel des Gro?en Arber und zwar auf einfachen Wegen, wie er mehrmals beteuerte.

am fu? des gro?en arber kurz vorm aufstiegDen falschen Weg erwischt

Gut, im Endeffekt wurde daraus immerhin keine Kletterei, dazu ist dieser Berg ja eher nicht geeignet. Aber irgendwo hatte der Gro?stadtwanderer offensichtlich eine falsche Abzweigung mit Absicht gew?hlt oder aus Versehen erwischt und schon gings über Stock und Stein steil bergauf. Zwar bot der Gro?stadtwanderer mehrmals an, den leichten Weg wieder zu suchen. Doch darauf wollte sich die heheimnisvolle Besucherin lieber nicht einlassen, denn bei einer ?hnlichen Situation hatte eine solche Suche nur noch tiefer in eine menschenleere Wildnis geführt, aus der sie erst am n?chsten Vormittag wieder heraus fanden. ?brigens waren ihr schon damals die Gedanken an Notfallschlafs?cke gekommen…

zwieselderzweite 189Weit und breit kein Hexenhaus

Okay, sie lie? sich auf den Stolperpfad gen Gipfel ein und das war auch gar nicht schlecht und das Wei?bier auf der Gipfelhütte war eine willkommene Belohnung für diese sommerliche Schwitztour. Allerdings h?tten sie nicht so lange da oben rumgammeln oder für den Weg nach unten zumindest die Gondelbahn nehmen sollen. Da sie aber sehr sp?t aufbrachen und unbedingt laufen wollten, verirrten sie sich wie H?nsel und Gretel im dunklen Wald – doch weit und breit kein Hexenhaus.

Als sie endlich unten am Arbersee ankamen, hatte sich die Nacht bereits wie ein von Lichtern durchl?chertes dunkelblaues Tuch über Berg und Tal ausgebreitet und der letzte Bus nach Zwiesl stand l?ngst im Depot. Jetzt w?ren Schlafs?cke eine prima Alternative gewesen, so unterm sommerlichen Sternenhimmel. Fand jedenfalls die geheimnisvolle Besucherin und der Gro?stadtwanderer stimmte ihr aus vollem Herzen zu. Stattdessen wurde es eine romantische Nachtwanderung und als die Sonne über den Bergen aufging, hatten die Beiden endlich ihr Qaurtier am Rande von Zwiesl erreicht.

Wanderwege beginnen am Haus

Sollte ein Tipp erwünscht sein, so empfehlen die geheimnisvolle Besucherin und der Gro?stadtwanderer für eine Reise in den Bayerischen Wald als Unterkunft das Hotel Magdalenenhof am Rande von Zwiesl. Dort gibts u. a. Schwimmbad und Sauna, hervorragende Küche und eine angenehm famili?re Atmosph?re. Auch blinde oder sehbehinderte G?ste sind dort gut untergebracht. Und wer nicht gleich den Arber, Lusen oder Rachel erklimmen will, findet angenehme Waldwanderwege, die direkt hinterm Haus beginnen. Weitere Infos: http://www.hotel-magdalenenhof.de/

Hotel Magdalenenhof Zwiesl

Bad Harzburg pr?sentiert erneut das gro?e internationale Oldtimer Treffen

Am 3. und 4. Oktober findet in Bad Harzburg wieder das beliebte Internationale Harzer Oldtimer-Treffen auf dem Rennbahngel?nde im Sportpark statt. Dann k?nnen erneut nostalgische Motorr?der, Fahrr?der, Pkw, und Trucks sowie Trecker und historische Technik in Hülle und Fülle bestaunt und bewundert werden. Für die Schrauber Community gibt’s einen bunten Teilemarkt, wo nach der lang gesuchten Komponente für das Liebhabergef?hrt gesucht und gekramt werden kann. Au?erdem werden alte Arbeitsger?te vorgeführt und obendrein ein vielf?ltiges Unterhaltungsprogramm serviert. Am Samstag findet ein Autocorso durch Bad Harzburg statt, wobei die Oldtimer bestaunt werden k?nnen.

Das Treffen ?ffnet für Besucher jeweils um 9.00 Uhr seine Pforten. Der Eintrittspreis betr?gt an beiden Tagen 6,00 . Für Kinder bis zum 12. Lebensjahr und alle, die mit einem Oldtimer bis Baujahr 1987 kommen, ist der Eintritt frei.?Organisiert wird das Oldtimertreffen wieder vom Veranstaltungszentrum Schladen. Weitere Informationen sind unter www.vzschladen.com zu erhalten.

Bad Harzburg Bahnhof

Tour durch G?ttingens Altstadt für blinde und sehbehinderte Menschen

Eine G?ttingen Reise geh?rt für für historisch Interessierte zu den besonderen Leckerbissen. Schlie?lich wirkten hier u. a. die Brüder Grimm als Professoren ehe sie die Stadt wegen Aufbegehrens gegen die Obrigkeit verlassen mussten. Nun gibt es im Rahmen eines Stadtführungsfestivals eine Spezialtour für blinde und sehbehinderte Menschen. W?hrend dieser gibt’s die Gelegenheit Skulpturen im Wortsinn zu begreifen, aber auch durch H?ren, Riechen und Schmecken einen Eindruck von der lebendigen Altstadt zu bekommen. Der Start dieser vielversprechenden G?ttingen Tour ist am Freitag, 30.10.2015, um 15.00 Uhr am Alten Rathaus. Da die Zahl der Teilnehmer begrenzt, ist, sollte mit der frühzeitigen Anmeldung nicht gez?gert werden. Anmeldung und Tickets unter Tel. (05 51) 4 99 80-0, E-Mail: tourismus@goettingen.de, Internet: www.goettingen-tourismus.de.

Vor dem Fest: H?rpsiel über eine schlaflose Nacht in einem Dorf in der Brandenburger Uckermark

Am Sonntag, 27. September 2015, um 14.04 Uhr bringt das Kulturradio vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) als Ursendung das H?rspiel ?Vor dem Fest“, das ab Oktober auch als H?rbuch im H?rverlag erscheint. Im Mittelpunkt steht das verschlafene Dorf Fürstenfelde in der Uckermark, wo die Leute manchmal trotzdem keinen Schlaf finden...

Diesmal ist es die Sp?tsommernacht vor dem Erntefest, in der die Dorfbewohner nicht zur Ruhe kommen. Herr Schramm, einst Offizier bei der NVA, m?chte Kippen holen, aber der Automat gibt sie nicht heraus. Frau Kranz, eine ortsbekannte Malerin, malt Fürstenfelde bei Nacht und wird von ihren Erinnerungen an die letzten Kriegstage heimgesucht. Der halbstarke ?Lada“ hat sein Auto mal wieder in einem der umliegenden Seen versenkt. Schlie?lich Dietmar Dietz, ehemaliger Stasispitzel (oder blo? neugieriger Brieftr?ger?) der emsig um seine Hühnerzucht bemüht ist. Im n?chtlichen Fürstenfelde scheint ganz sch?n viel los zu sein für ein totgesagtes Fleckchen Brandenburger Erde.

Vorlage für das H?rspiel ist der gleichnamige Roman von Sa?a Stani?i? der mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2014 ausgezeichnet wurde.